Neue Sportstätten
1947 übernahm Bernhard Gehrig den TSV-Vorsitz. Er war es, der das sportliche Geschehen im TSV und in den Abteilungen wieder in geordnete Bahnen lenkte und durch vielfältige Initiativen dazu beitrug, dass sich die Rahmenbedingungen seit Anfang der 1950er Jahre wesentlich verbesserten. 1951 ging ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: die Fertigstellung des neuen Schwimmbads, das als eines der modernsten in der näheren und weiteren Umgebung galt und das bisherige Provisorium in der Tauber endlich ersetzte. Nun bot sich die Möglichkeit, Schwimmsport unter wesentlich günstigeren Bedingungen zu betreiben und eine Schwimmabteilung aufzubauen.
Ebenfalls 1951 wurden zwei neue Tennisplätze an der Würzburger Straße ihrer Bestimmung übergeben, wodurch der Tennissport enormen Auftrieb erhielt. Die Stadt bewältigte in der ersten Hälfte der 1950er Jahre nach dem Schwimmbad noch ein weiteres Großprojekt, den Bau der Turn- und Festhalle, die 1955 anlässlich der 1200-Jahrfeier der Stadt eingeweiht wurde. Nicht nur der Schulsport des Matthias-Grünewald- Gymnasiums hatte nun endlich bessere äußere Bedingungen, sondern auch die Abteilungen des TSV profitierten von der neuen Halle in vielfältiger Weise.
Es erscheint sinnvoll, das Thema Sportstätten fortzusetzen und auch für die folgenden Jahrzehnte zusammenhängend zu betrachten. 1958/59 wurde der Sportplatz erneut renoviert; er wurde verbreitert, wobei die Aschenbahn wegfiel. Damals begannen auch schon die Planungen für ein in südlicher Richtung anschließendes neues Stadion, nach dessen Fertigstellung der Hartplatz nur noch als Trainings- und Ausweichplatz dienen sollte. Der Bau des Tauberstadions erwies sich als ein Kraftakt ganz besonderer Art. Die Fertigstellung verzögerte sich bis 1965, so dass das 100-jährige TSV-Jubiläum, an dem die Einweihung ursprünglich geplant war, um zwei Jahre auf 1965 verschoben wurde.
1966 gab Bernhard Gehrig den TSVVorsitz ab; Gerold Ringsdorf übernahm. Auch in seiner Zeit als TSV-Vorsitzender nahm die Zahl der Sportstätten weiter zu, ebenso wie unter seinen Nachfolgern Friedrich Kuhn (1978 – 1984) und Horst Zipf (1984 – 1990). Zwischen Stadion und Tauber entstand ein Kleinspielfeld mit einem Kunststoffbelag, das ab 1968 benutzt werden konnte. Die Stadt übernahm den größten Teil der Finanzierung, aber die Handballer und Basketballer steuerten noch sehr viel bei, vor allem durch Eigenleistungen.
1969 begann die Stadt mit dem Bau der großen Sporthalle an der Pestalozziallee, die als Schulsporthalle für das Schulzentrum (Hauptschule, Realschule, Förderschule) gedacht war, aber ab 1971 außerhalb der Unterrichtszeit selbstverständlich auch den TSV-Abteilungen zur Verfügung stand. Das Gleiche gilt für den Rasenplatz beim Schulzentrum, der seit Beginn der 1980er Jahre gebaut wurde und ab 1983 benutzbar war, ebenso für die 1983 eingeweihte Grünewald- Sporthalle beim Matthias-Grünewald- Gymnasium.
Auch einzelne Abteilungen waren mit Baumaßnahmen aktiv. 1969 entschloss sich die Tennisabteilung, die beiden Plätze an der Würzburger Straße aufzugeben und eine neue Anlage neben dem Schwimmbad zu bauen. 1970 waren die Plätze 1 und 2 fertiggestellt, 1971 die Plätze 3 und 4, 1975 das Tennisheim und 1979 die Plätze 5 und 6.
Seit 1982 liefen die Planungen der Fußball- und Handballabteilung zum Bau eines Sportheims. 1983 begannen die Bauarbeiten, im April 1985 wurde das Gebäude eingeweiht. 1992 nahmen die Fußballer das Nebengebäude an der Stadtseite in Betrieb, 1998 den Anbau an der Dittigheimer Seite.
Auch bei den Sportplätzen kam man voran. 1988 wurde der Kunstrasenplatz fertggestellt und zunächst als Allwetterplatz sehr geschätzt. Durch mehrere Hochwasser wurde er jedoch derart stark geschädigt, dass er seit Mitte der 1990er Jahre nur noch eingeschränkt nutzbar war. Weil Reparaturarbeiten im Hochwassergebiet sinnlos erschienen, verfiel er immer mehr und wird derzeit überhaupt nicht mehr genutzt. Erfreulicheres geschah ganz in der Nähe. 1999 wurde der Trainingsplatz am Wiesenweg Richtung Dittigheim in Betrieb genommen und verbesserte die Trainingsbedingungen bei den Fußballern erheblich.
Im Tauberstadion wurde 1992 – 1994 eine grundlegende Sanierung vorgenommen, bei der u. a. die Laufbahn erneuert und eine Beregnungsanlage eingebaut wurde. Das letzte Großprojekt der Stadt, von dem mehrere TSVAbteilungen stark profitierten, war der Bau der Sporthalle am Wört, die 2001 eingeweiht wurde.
Geplant war die Halle zwar als Ersatz für die in den Besitz des Fechtclubs übergegangene Pestalozzihalle und war in erster Linie Sporthalle für das Schulzentrum. Aber außerhalb der Unterrichtszeiten stand die hochmoderne und bestens ausgestattete Halle auch den TSV-Abteilungen zur Verfügung.
In Verbindung mit dem Bau dieser Halle wurde für die Turnabteilung ein alter Traum wahr: ein eigenes Büro und ein Besprechungsraum. Durch Eigeninitiative und ein hohes Maß an Eigenleistungen hat die Turnabteilung das an die neue Halle angebaute „Hela-Julier- Turnerheim“ geschaffen und damit die äußeren Bedingungen für Verwaltung und Organisation erheblich verbessert.
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