Die Jugendabteilung

Ein besonderes Gütezeichen der Fußballabteilung ist die Jugendarbeit, deren Bedeutung von den Verantwortlichen schon früh erkannt wurde. Fast 90 Jahre Jugendarbeit, seit der Gründung des Sportvereins im Jahr 1921 bis etwa 2010, sind vor allem mit drei Namen verbunden: Willibald Schroeder, Harald Rösner und Max Breinbauer. Sie haben sich um die Fußballabteilung in herausragender Weise verdient gemacht.

Seit den frühen 1920er bis in die Anfänge der 1960er Jahre lag die Verantwortung für die Fußballjugend in den Händen von Willibald Schroeder. Ihm folgte Harald Rösner, der neben seiner Rolle als Jugendleiter und Jugendtrainer mehrere Jahre lang auch noch die 1. Mannschaft trainierte.

1977 wurde Max Breinbauer Jugendleiter. Er hatte schon seit 1971 als stellvertretender Jugendleiter an der Seite von Harald Rösner Verantwortung übernommen. Bis 2010, fast 40 Jahre lang, war er in vorderster Front in der Jugendarbeit tätig.

In der Ära Max Breinbauer waren oft mehr als zehn Jugendmannschaften im Spielbetrieb, und das lange Zeit unter denkbar schlechten Rahmenbedingungen. Nur der Hartplatz war für das Training verfügbar; vor dem Bau des Sportheims (1985) herrschte ein extremer Mangel an Umkleide- und Duschräumen; nur die engen „Katakomben“ der Festhalle konnten genutzt werden. Hinzu kam der fast ständige Mangel an Trainern und Betreuern.

Trotzdem waren die Erfolge der TSV-Jugendfußballer beeindruckend und weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Schon 1987 erhielt Max Breinbauer aus den Händen von Kreisjugendleiter Leonhard Grottenthaler den Sepp-Herberger- Preis als Anerkennung für die hervorragende Jugendarbeit.

Selbstverständlich gab es auch Misserfolge und Enttäuschungen. Aber diese wurden immer wieder überstrahlt von großartigen Leistungen. So gelang im Jahr 1999 – um nur ein Beispiel zu nennen – der wohl größte Erfolg für den Tauberbischofsheimer Jugend-fußball: die C-Jugend wurde badischer Pokalsieger.

C-Jugend, Badischer Pokalsieger 1999

Zur damaligen Mannschaft zählte übrigens Martin Lanig, nach mehreren Zwischenstationen seit 2012 Bundesliga- Profi bei Eintracht Frankfurt. Er war nicht der einzige renommierte Spieler, der aus der TSV-Jugend hervorgegangen ist.

A-Jugend in der Badenliga 1976/77 (mit Gerald Ehrmann 5. von links, obere Reihe)

Am bekanntesten ist wohl Gerald Ehrmann, dessen Torwarttalent schon früh entdeckt wurde und der sogar in der AJugend- Nationalmannschaft spielte. Hennes Weisweiler holte ihn 1977 zum 1.FC Köln. 1984 wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern, mit dem er 1991 Deutscher Meister und 1990 und 1996 DFBPokalsieger wurde. Nach seiner aktiven Zeit wurde er Torwarttrainer beim 1. FC Kaiserslautern, wo er in seiner Talentschmiede zahlreiche erstklassige Torleute herausbrachte, z. B. Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Kevin Trapp.

Nennen könnte man auch noch Dominik Stahl (TSG Hoffenheim, 1860 München) oder Bogdan Müller (Schalke 04, Karlsruher SC) und viele andere. Man könnte mehrere Mannschaften zusammenstellen mit Spielern, die aus der TSV-Jugend hervorgingen und später höherklassig spielten.

Die A-Jugend spielte schon 1974 – 1979 in der Badenliga. Seit Beginn der 1990er Jahre schafften sogar drei Mannschaften, die A-, B- und C-Junioren, nacheinander den Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. In manchen Jahren waren alle drei Jugendmannschaften in dieser höchsten badischen Jugendspielklasse vertreten.

Das war eine außerordentliche sportliche, organisatorische und nicht zuletzt auch finanzielle Herausforderung. Da war der Bedarf an Trainern und Betreuern sehr groß. Es mussten Fahrten in die Räume Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim organisiert werden; in manchen Jahren kamen 30.000 bis 40.000 Fahrtkilometer zusammen.

2006 entschloss sich Max Breinbauer mit seinen Mitarbeitern zum freiwilligen Rückzug aus der Verbandsliga. Die Lasten waren nicht mehr tragbar. Außerdem zeigte sich, dass man für andere ausgebildet hatte; wenn die Spieler dem A-Jugendalter entwachsen waren, gingen sie zu anderen Vereinen.

Eine Veranstaltung, mit der sich die TSV-Jugendabteilung vor allem in der Ära Max Breinbauer einen glänzenden Ruf erwarb, war das Pfingstjugendturnier. 1969 wurde es unter Harald Rösner erstmals ausgetragen, im Jahr 2000 letztmals.

A-Jugend 1987/88

Vor dem Bau des Sportheims (1985) erforderte die Organisation des Turniers einen enormen Aufwand. Auf den Erdwällen an den Längsseiten des Stadions mussten Zelte zur Versorgung der Zuschauer aufgebaut werden. In den wenigen Umkleide- und Duschräumen ging es sehr eng zu. In den 1980er und 1990er Jahren stieg die Zahl der teilnehmenden Mannschaften aus dem Inund Ausland auf über 30 an.

A-Jugend 1988/89 Verbandsliga

Aber irgendwann war der Personal- und Organisationsaufwand selbst unter den verbesserten Bedingungen nach dem Sportheimbau nicht mehr tragbar.

Bürgermeister Wolfgang Vockel und TSV-Vorsitzender Jörg Hasenbusch bei der Siegerehrung des Pfingstjugendturniers 1999 (2. von links: Martin Lanig)

Auch die Unterbringung der Mannschaften erwies sich als immer schwieriger. Deshalb entschlossen sich Max Breinbauer und seine Mitarbeiter im Jahr 2000, das Turnier nicht mehr auszutragen.

A-Jugend Kreismeister und Pokalsieger 2009

2010 gab Max Breinbauer nach 33 Jahren sein Amt als Jugendleiter in jüngere Hände. Alfred Kugler folgte ihm nach. Der Generationswechsel, der da vollzogen wurde, erstreckte sich auch auf die Trainer. Mehrere Spieler der 1. Mannschaft betätigen sich seither als Jugendtrainer, einerseits um dem chronischen Mangel abzuhelfen, andrerseits um ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden und dem Nachwuchs vorzuleben, was Identifikation mit dem Verein bedeutet.

Alle Spieler der E-Jugend mit Betreuer 2007

Die Mannschaften spielen in der Landes- und Kreisliga und in einem Fall in Spielgemeinschaft mit einem Nachbarverein. Der demographische Wandel stellt auch die Jugendarbeit vor große Herausforderungen.

Bambini-Spieltag 1996

Aber auch und gerade unter den veränderten Bedingungen behält diese bei der TSV-Fußballabteilung einen hohen Stellenwert. So sind von den Abis F-Junioren alle Altersgruppen mit mindestens einer Mannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Aktuell sind es 9 Mannschaften bei den Jungen, 3 Mannschaften bei den Mädchen und eine Bambini-Spielgruppe.


Abteilungsleiter/in

Michael Burger
Stauferring 24
97941 Tauberbischofsheim

0151 6133 6131

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