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Der Gründer des Judo: Prof.
Jigoro Kano Shinan (1860-1938)
Quelle: Wolfgang Hofmann: Judo, 1969
Falken-Verlag E. Sicker
Nicht allen ist bekannt, daß es ein Deutscher war, der
um 1880 den Anstoß zur waffenlosen Selbstverteidigung
gab. Es war Geheimrat Professor Dr. Erwin Baelz, der an der
kaiserlichen Universität seine Studenten zum Studium
ihrer alten Kampfkünste ermunterte.
Ein Schüler von BaeIz, Jigoro Kano, gründete 1882
eine kleine Schule (Dojo), den Kodokan (Ort zum Studium des
Weges). Er entwickelte aus den verschiedenen Selbstverteidigungsformen
sein eigenes System, das erJudo nannte (Ju- nachgeben und
Do- der Weg dazu). Judo bedeutet aber auch der Sanfte Weg
zum Sieg. Kano hatte alle Hieb-, Schlag- und Stoßtechniken
entfernt und beschränkte sich nur auf die Grundwürfe,
Halte-, Hebel- und Würgetechniken, die noch heute die
Grundeigenschaften des Judo sind.
Um 1905 kamen die ersten japanischen Lehrer
nach Europa. Ihre Namen waren Jokio Tani, Agitaro Ono, Katsukuma
Higashi, Raku Uymichi und Taro Mayaki. Agitaro Ono hat
in Berlin diese japanische Selbstverteidigungskunst erstmals
an der Militärturnanstalt in Berlin unterrichtet. Der
bedeutendste Schüler dieser Japaner war Erich Rahn,der
im Jahre 1906 die erste deutsche Jiu-Jitsu-Schulein Berlin
gründete. Jiu-Jitsu, so nannte man damals noch das
Judo. Während des ersten Weltkrieges ruhte die Entwicklung
dieser fernöstlichen Kampfsportart vollkommen.
Erst 1919 Wiederbeginn des Jiu-Jitsu-Sports
in Deutschland durch Alfred Rhode.Am 1.10.1924 fand die
Gründung des Reichsverbandes fürJiu-Jitsu statt
und schon 1926 wurden die ersten deutschen Einzelmeisterschaften
in dieser Sportart durchgeführt. Anläßlich
der ersten Sommerschule wurde der Deutsche Judo-Ring am
11.08.1932 gegründet. l.Vorsitzender war Alfred Rhode.
Am gleichen Tag gründeten die Vertreter der anwesenden
Nationen die Europäische Judo-Union. Die ersten Judo-Einzelmeisterschaften
fanden am 02.12.1934 statt. Ausrichter war der 1. Dresdner
Jiu-Jitsu-Club.
Während des 2. Weltkrieges ruhte wiederum
der Judosport in Deutschland. Danach war Judo als Kampfsportart
von den Alliierten Besatzungsmächten verboten.
1948 bis 1956 Gründung der einzelnen Landesverbände
und am 31.071956 wurde der Deutsche Judobund e.V. in Frankfurt
ins Leben gerufen. 1964 fand der Judosport erstmals Aufnahme
als olympische Disziplin.
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