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Merkmale und Regeln des Spiels
(Aus: Offizielle Beach-Volleyball Spielregeln, Schorndorf 1998)
Beach-Volleyball ist eine Sportart, bei der sich 2 Teams mit je 2 Spielern auf
einem durch ein Netz geteilten Sand-Spielfeld gegenüberstehen. Der Ball wird
(kann) mit allen Körperteilen gespielt (werden).
Ziel des Spiels ist für jedes Team, den Ball regelgerecht über das Netz auf den
Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte zu bringen und zu verhindern, dass er in
der eigenen Spielfeldhälfte zu Boden fällt.
Der Ball wird von einem Aufschlagspieler ins Spiel gebracht. Er führt den
Aufschlag aus, indem er den Ball mit der Hand oder einem Arm über das Netz in
die gegnerische Spielfeldhälfte schlägt.
Ein Team hat das Recht, den Ball dreimal zu schlagen, um den Ball in die
gegnerische Spielfeldhälfte zurückzuspielen.
Einem Spieler ist es nicht gestattet, den Ball zweimal hintereinander zu
schlagen (außer wenn er blockt oder beim ersten Schlag).
Der Spielzug dauert so lange, bis der Ball den Boden berührt, "aus" geht oder es
einem Team nicht gelingt, ihn ordnungsgemäß zurückzuspielen.
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Jedes Spiel wird mit zwei Gewinnsätzen von drei möglichen Sätzen gespielt.
Die ersten beiden Sätze werden bis 21 Punkte, ein eventueller dritter Satz bis
15 Punkte gespielt.
Ein Satz wird mit zwei Punkten Vorsprung gewonnen. Es gibt keine
Punktbegrenzung.
Eine Auszeit á 30 Sekunden pro Team und Satz.
In den ersten beiden Sätzen erfolgt nach 21 gespielten Punkten eine technische
Auszeit á 30 Sekunden.
Der Seitenwechsel erfolgt ohne Pause nach jeweils 7 gespielten Punkten in den
ersten beiden Sätzen, nach jeweils 5 Punkten im dritten Satz.
Die Pause zwischen zwei Sätzen beträgt eine Minute.
Einem verletzten Spieler stehen pro Spiel maximal 5 Minuten
Wiederherstellungszeit zur Verfügung. Diese 5 Minuten dürfen nicht aufgeteilt
werden.
Spielsystem: Double-Elimination-System bzw. das international gültige
Spielsystem.
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Beach-Volleyball-Regelgrundlagen - Unterschiede zum Hallenvolleyball
1. Die Einspielzeit auf dem Wettkampffeld beträgt 5 Minuten.
2. Es gibt keine Rotations- und Positionsfehler.
3. Der Mitspieler des Aufgabespielers darf dem Gegner weder den Aufgabespieler
noch die Flugbahn des Balles durch einen Sichtblock verdecken. Auf Anfrage des
Gegners müssen sie sich seitwärts bewegen.
4. Der Block zählt als erste Ballberührung, nach einer Blockberührung sind nur
noch zwei weitere Berührungen möglich. Dies ist ein sehr wichtiger Unterschied,
denn wie auch in der Halle muss der zweite Ball technisch einwandfrei gespielt
werden. Auch wenn der Blockspieler den Ball nur leicht touchiert, ist es die
erste Ballberührung.
4. Pritschen zum Gegner ist nur im rechten Winkel (senkrecht) zur Schulterachse
erlaubt, außer wenn der Spieler zu seinem Mitspieler spielen will und der Ball
unbeabsichtigterweise zum Gegner fliegt.
5. Der Lob ist nicht erlaubt. Der Ball darf nicht mit der sogenannten offenen
Hand über das Netz gespielt werden, sondern nur mit den Fingerknöcheln (poke
shot).
5. Der erste Ball darf bei einem hart geschlagenem Angriff einen Moment lang mit
den Fingern im oberen Zuspiel gehalten werden. Die Aufgabe ist allerdings kein
Angriff in diesem Sinn. Da es in der Halle inzwischen üblich ist, die Aufgabe
pritschender Weise anzunehmen, wird noch einmal darauf hingewiesen, dass dieses
im Beachbereich nicht erlaubt ist, sofern es technisch nicht einwandfrei ist.
6. Das Eindringen in den Spielraum, das Spielfeld oder die Freizone des Gegners
ist nur dann erlaubt, wenn dieser nicht in seinem Spiel gestört wird. Ein
”Übertreten” mit Gegnerberührung gilt in der Regel als Fehler.
7. Wenn sich ein ernster Unfall ereignet, während der Ball im Spiel ist, muss
der Schiedsrichter das Spiel sofort unterbrechen. Der Spielzug wird dann
wiederholt. Dem verletztem Spieler wird pro Satz eine Wiederherstellungszeit von
5 Minuten gewährt.
8. Tritt während des Spiels eine äußere Beeinträchtigung auf, wird das Spiel
unterbrochen und der Spielzug wiederholt.
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Regelinterpretationen und Regeländerungen
Spielen des Balles / Abwehr
Der Ball darf mit jedem Teil des Körpers gespielt werden – Ausnahme: Aufschlag.
Der Ball muss geschlagen werden, er darf nicht gehalten oder geworfen werden.
Ausnahme: Zur Verteidigung gegen einen hart geschlagenen Angriffsball. In diesem
Fall kann der Ball kurz mit den Fingern im oberen Zuspiel gehalten werden. Dies
gilt auch, wenn der Block den Ball nicht wesentlich entschärfen konnte. Ein
gutes Entscheidungskriterium, ob es ein harter Schlag war, ist u.a. die
Reaktionszeit, die der Abwehrspieler hatte, um den Ball zu spielen.
Der Ball darf mehrere Körperteile berühren, wenn dies gleichzeitig geschieht.
Beim ersten Schlag eines Teams darf der Ball nacheinander Kontakt mit
verschiedenen Körperteilen haben, vorausgesetzt, diese Kontakte erfolgen in
einer Aktion. Ausnahme: Der erste Kontakt erfolgt mit den Fingern im oberen
Zuspiel, und es handelt sich nicht um einen harten Schlag des Gegners (z. B.
Aufschlag).
Spielverzögerung
Überschreiten der 12 Sekunden zwischen den Ballwechseln ohne Erlaubnis –
„Überlange“ Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen.
Bei der ersten Verzögerung gibt es eine Verwarnung. (gelbe Karte)
Die zweite und jede folgende Verzögerung in demselben Satz wird mit einer roten
Karte bestraft (Spielzugverlust).
Auszeiten
Jedes Team hat eine Auszeit á 30 Sekunden pro Satz.
Die Dauer der Auszeit kann nicht verkürzt werden. Die 30 Sekunden starten, wenn
die Spieler das Spielfeld verlassen haben (bei normaler Geschwindigkeit).
Aufschlag
Es ist kein Fehler, wenn der Ball beim Aufschlag das Netz berührt und (innerhalb
der Antennen) in das gegnerische Feld fliegt.
Skala der Sanktionen
Verwarnungen erfolgen zukünftig durch das Zeigen einer gelben Karte!
Grobe Unsportlichkeiten werden mit einer roten Karte geahndet (Spielzugverlust)!
Alle weiteren Sanktionen treten hoffentlich nie auf.
Rechte und Pflichten der Teilnehmer
Die Teilnehmer müssen die Offiziellen Beach–Volleyball–Spielregeln kennen und
sie befolgen.
Die Entscheidungen der Schiedsrichter sind anzuerkennen. Im Zweifelsfall kann um
eine Erläuterung gebeten werden.
(Aus: Offizielle Beach-Volleyball Spielregeln,
Schorndorf 1998)