Die Gründung des „Sportvereins“
Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde in Tauberbischofsheim Fußball gespielt, und zwar auf einer Wiese im Hochhäuser Grund. Die Spieler waren meist Gymnasiasten oder Studenten des „Vorseminars“, einer Ausbildungseinrichtung für Lehrer, die im Klosterhof untergebracht war.
Nach dem Krieg fasste der Fußball in Tauberbischofsheim richtig Fuß, da die Stadt im Jahr 1920 für alle Fußballbegeisterten einen neuen Sportplatz zur Verfügung stellte, eine Wiese im Brehmbachtal neben der Bahnlinie nach Königheim etwa in Höhe der Dölzersmühle. Mittlerweile war bei den Turnern wieder eine Fußballriege entstanden, und auch beim Musikverein gab es recht viele, die dem runden Leder nachjagten. Von diesen ging dann auch die Initiative zur Gründung eines eigenständigen Fußballvereins aus.
Da im Taubertal und im fränkischen Raum schon recht viele Fußballvereine bestanden, z. B. seit 1913 in Lauda, hielt man auch in Tauberbischofsheim die Zeit für reif, diesen Schritt zu wagen. Am 1. April 1920 trafen sich im Gasthaus „Zur Bretze“ fußballbegeisterte Mitglieder des Musikvereins und der Fußballriege der Turner. Der damals gegründete Fußballverein löste sich allerdings schon im selben Jahr wegen interner Streitigkeiten wieder auf.
Diese erste Gründung von 1920 blieb also nur eine kurze Episode. Im folgenden Jahr machte man einen neuen Anlauf. „Infolge dass der Verein entzwei gegangen ist“ (Protokoll), trafen sich die Initiatoren einer Neugründung am 2. Februar 1921 zu Beratungen, die rasch zum Erfolg führten. Am 16. Februar 1921 fand die Gründungsversammlung des „Freien Sportvereins“ statt. So hieß der Verein offiziell; allerdings wurde in den Vereinsunterlagen schon nach kurzer Zeit einfach nur die Bezeichnung „Sportverein“ verwendet. Erst diese Gründung vom Februar 1921 war von Dauer und wurde bei allen späteren Jubiläen der Fußballabteilung zugrunde gelegt, z. B. beim 50-jährigen Jubiläum im Jahr 1971.
Vorsitzender wurde Emil Mott, der dieses Amt bis 1933 innehatte, abgesehen von den Jahren 1927 und 1928, in denen Wilhelm Eckert den Vorsitz übernahm.
Zu den Männern der ersten Stunde gehörte auch Willibald Schroeder. Er war seit den frühen 1920er Jahren aktiver Spieler, daneben aber vor allem für die Jugendarbeit verantwortlich. Gut 40 Jahre lang war er Jugendleiter und hat sich um die Fußballabteilung in herausragender Weise verdient gemacht.
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